Carinthiacus 2024 Nominee: Eithne Knappitsch
Eithne Knappitsch hat es mit ihrem Team geschafft, TEDxKlagenfurt - nach einer kreativen Pause - wieder zu einer Plattform für kreative Köpfe und bahnbrechende Ideen zu machen. Mit viel Leidenschaft bringt sie Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammen und fördert so Innovation sowie interkulturelles Verständnis. Im Interview verrät sie schon Neues zum Event, welche Speaker:innen sie besonders inspiriert haben und warum die Kooperation mit dem Standortmarketing Kärnten so wichtig ist.
Eithne Knappitsch
Kuratorin TEDx Klagenfurt und Programmleitung Intercultural Management, Hochschullehre für Englisch und Kulturwissenschaften an der FH Kärnten
Kategorie: International
Was macht TEDx Klagenfurt für Sie zu einem einzigartigen Projekt, und was sind Ihre persönlichen Highlights – vielleicht auch schon eine Vorschau auf 2025?
TEDxKlagenfurt ist für mich etwas ganz Besonderes, weil es von rund 30 großartigen Leuten getragen wird, die der Veranstaltung jedes Jahr unglaubliche 3.000 Stunden ihrer Zeit schenken – einfach so, aus purer Leidenschaft. Wir bringen „Kärnten in die Welt und die Welt nach Kärnten“, und genau das macht es einzigartig. Ich liebe es, wie großzügig unsere Speaker:innen sind – sie stehen nicht nur ohne Bezahlung auf der Bühne, sondern bleiben oft noch lange danach in Kontakt und unterstützen unser Publikum. Mein persönliches Highlight? Ganz klar die überwältigende Resonanz – fast 90 % der Gäste haben uns beim letzten Event volle Punktzahl gegeben, und unsere Partner:innen fragen bereits, wann es weitergeht. Da weiß man, dass man etwas richtig macht. Und 2025? Wir ziehen an einen neuen, europaweit einzigartigen Veranstaltungsort – wo genau, bleibt noch unser kleines Geheimnis. Aber ich kann schon mal verraten: Wir heben ab – in jeder Hinsicht!
Welche Themen oder Redner:innen haben Sie in den letzten Jahren am meisten inspiriert?
Ich habe das große Vergnügen, viele Speaker:innen und Performer:innen im Vorfeld zu treffen und zu interviewen. Heutzutage ist das Reden auf Bühnen ein
ziemlich großes Geschäft – und sich durch die Flut an Instagram-Follower:innen zu kämpfen, um echte Talente zu fi nden, die unserer Bühne Mehrwert bringen, ist eine Herausforderung. Ein echtes Highlight für mich war es, Jamie Alexander Beck auf die Bühne zu holen. Als eine von TEDx Klimaexpert:innen war es ein Riesenerfolg – und ich habe wirklich alle Wege ausprobiert, um sie zu erreichen! Dann gab es auch noch De Kai – ein brillanter Kopf aus Berkeley, KI-Ethik-Experte und der Mann, der den ersten globalen Online-Übersetzer erfunden hat (Google Translate & Co.). Ein unvergesslicher Moment war auch das Speaker’s Dinner, das wir gemeinsam mit dem Standortmarketing Kärnten organisiert haben, und wo die irische Band Keywest zusammen mit unserer Kärntner Band Manjana ein spontanes Konzert hinlegte. Zwei Welten, die für mich einfach perfekt zusammenpassten. In unserem Team sprechen wir oft vom „TEDx Moment“ – dem Moment, in dem sich all die harte Arbeit und der enorme Aufwand, die in die Veranstaltung gefl ossen sind, endlich auszahlen. Mein ganz persönlicher TEDx-Moment? Am Ende des Events mit meinem Mann, meiner Tochter und dem gesamten Team auf der Bühne zu stehen und diese unglaubliche Dankbarkeit aus dem Publikum zu spüren – einfach unbezahlbar.
Welche Bedeutung hat die Nominierung zum Carinthiacus für Sie und die Weiterentwicklung von TEDxKlagenfurt, auch in Kooperation mit dem Standortmarketing Kärnten?
Diese Nominierung ist eine riesige Ehre – besonders weil sie von unserem TEDxKlagenfurt-Team kommt. Aber ehrlich gesagt, sehe ich sie weniger als persönliche Anerkennung, sondern vielmehr als großes Lob an das gesamte Team. Schließlich entsteht selten etwas Großartiges durch eine einzige Person – es ist immer Teamwork. Ob durch meine Arbeit mit TEDxKlagenfurt, an der FH Kärnten oder mit unserer globalen Bildungs-NGO – für mich steht Zusammenarbeit immer im Mittelpunkt. Es geht darum, Menschen zusammenzubringen, um positive Veränderungen zu schaffen. Obwohl wir mit unserem achten Event schon viel erreicht haben, wissen wir, dass wir – da alles auf Englisch läuft – noch daran arbeiten müssen, ein breiteres Kärntner Publikum zu erreichen. Und genau hier kommt die großartige Zusammenarbeit mit dem Standortmarketing Kärnten ins Spiel. Gemeinsam können wir zeigen, was Kärnten drauf hat – nicht nur regional, sondern weltweit. Zwei unserer Speaker:innen überlegen sogar, nach Kärnten zu ziehen. Ich hoffe sehr, dass diese Nominierung uns hilft, noch mehr Partner:innen an Bord zu holen, denn ohne sie wären unsere Events nicht möglich. Mein persönliches Ziel als Kuratorin? Irgendwann nicht nur Speaker:innen auszuwählen, sondern auch die Partner:innen, die mit ihren Teams Teil unserer Community werden wollen. Das wäre doch eine Geschichte wert!
Was schätzen Sie als gebürtige Irin besonders an unserem Bundesland – privat und/oder berufl ich?
Aufgewachsen auf einer Halbinsel im hohen Norden Irlands – umgeben vom Meer auf drei Seiten und einer gut bewachten Grenze nach Nordirland auf der vierten – kann ich es bis heute kaum glauben, wie einfach es hier in Kärnten ist, Grenzen zu überschreiten. Die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Region begeistert mich immer noch jeden Tag. Ich liebe es, diese Vielfalt durch die vier Jahreszeiten zu erleben – das kommt in Irland nicht wirklich vor!
Und als jemand, der aus einem zweisprachigen Umfeld kommt, fi nde ich es großartig, wie Slowenisch und Deutsch hier das Leben prägen. Sie beeinfl ussen einfach alles. Ich bin extrem dankbar für die Offenheit und die Möglichkeiten, die mir Kärnten bietet. Und was mich immer wieder beeindruckt? Die vielen Menschen, die ihre Zeit und Energie investieren, um der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Sie schenken ihre Kreativität, Leidenschaft und Ideen – ohne etwas dafür zu erwarten. Und so ist Kärnten für mich ein Ort der Großzügigkeit.