Carinthiacus 2024 Nominee: Pascal Nicolay
Pascal Nicolay ist Professor für Angewandte Physik und Direktor des CiSMAT-Zentrums an der FH Kärnten. Mit seinen innovativen Forschungsprojekten im Bereich intelligenter Materialien leistet er einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region. Seine Arbeit reicht von wartungsfreien Sensorsystemen bis hin zu Schutztechnologien für gefährdete Personen. Im Gespräch gibt er spannende Einblicke in seine Forschung und verrät, warum er sich mittlerweile mehr als Kärntner denn als Franzose fühlt.
Pascal Nicolay
Head of “CiSMAT – Carinthia Institute for Smart Materials” an der Fachhochschule Kärnten
Kategorie: International
Was fasziniert Sie an der Forschung zu intelligenten Materialien und deren potenziellen Anwendungen?
Smart Materials, wie ich sie verstehe, sind Materialien, die „etwas von selbst tun“ können – sei es, ihre Form zu ändern, Energie zu speichern oder Informationen über ihre Umgebung bereitzustellen. Ihre Fähigkeit, eigenständig auf externe Reize wie Temperatur, Druck, Licht oder Magnetfelder zu reagieren, eröffnet ein breites Spektrum überraschender und faszinierender Anwendungsmöglichkeiten. Es handelt sich um ein äußerst vielversprechendes und dynamisch wachsendes Forschungsgebiet, das stark transdisziplinär ist und an der Schnittstelle von Materialwissenschaften, Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften liegt.
Dieses Zusammenspiel aus innovativer Funktionalität und interdisziplinärer Forschung inspiriert mich besonders, da es sowohl wissenschaftlich als auch praktisch neue Horizonte eröffnet – von bahnbrechenden Entwicklungen in der Medizintechnik über nachhaltige Energielösungen bis hin zu wegweisenden Anwendungen in der Robotik.
Welcher Aspekt Ihrer Arbeit mit Studierenden bereitet Ihnen am meisten Freude?
Ich habe das große Vergnügen, sowohl Bachelor- als auch Masterstudierende in Österreich und Frankreich in Fächern zu unterrichten, die mich selbst leidenschaftlich begeistern. Was mir dabei am meisten Freude bereitet, ist, bei den Studierenden ‚Wow-Effekte‘ auszulösen – ihre Begeisterung für Themen zu wecken, die mich faszinieren. Besonders erfüllend ist es, unsere Erfolge und Herausforderungen aus der Forschung mit ihnen zu teilen und dabei einen offenen und freien Austausch zu fördern. Diese Momente, in denen sie nicht nur lernen, sondern wirklich inspiriert
werden, sind für mich das Herzstück meiner Arbeit mit Studierenden.
Was bedeutet die erneute Nominierung zum Carinthiacus für Sie als Forscher und Ihr Engagement in der Region?
Ich lebe und arbeite seit fast 14 Jahren in Kärnten – einer Region, die ich besonders schätze und mit der ich mich tief verbunden fühle. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich inzwischen genauso als Kärntner wie als Franzose! Sowohl in der Forschung als auch in der Lehre war und ist es mir stets ein wichtiges Anliegen, meine Bemühungen der Region zugutekommen zu lassen. Für diese Arbeit durch diese Nominierung anerkannt zu werden, war daher für mich eine große Ehre und eine immense Freude.
Was inspiriert Sie außerhalb Ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit in Kärnten als Expat?
Kärnten ist eine außergewöhnliche Region, bevölkert von gebildeten, herzlichen und gastfreundlichen Menschen. Natürlich zeichnet sie sich durch atemberaubende Landschaften aus, und die Lebensqualität ist hier besonders hoch. Aber es ist auch eine Region, in der sich nahezu jeder kennt. Eine Region, in der lokale Kultur und Traditionen noch immer stark lebendig sind. Eine weitgehend unberührte Region, für deren nachhaltige Entwicklung man wirklich gerne kämpft.