Carinthiacus 2024 Nominee: Wolfgang Hinteregger
Wolfgang Hinteregger setzt sich mit seiner Initiative Klimaberg Katschberg für nachhaltigen Tourismus in den Alpen ein. Sein Ziel ist es, die Region bis 2030 CO₂-neutral zu gestalten. Mit innovativen Konzepten und regionaler Zusammenarbeit zeigt er, wie Tourismus und Umweltschutz Hand in Hand gehen können. Im Interview gibt er spannende Einblicke in seine Vision, Herausforderungen und persönliche Motivation.
Wolfgang Hinteregger
Wolfgang Hinteregger, Hinteregger Hotels und Gründer der Initiative “Klimaberg Katschberg”
Kategorie: National
Was hat Sie dazu inspiriert, die Initiative Klimaberg Katschberg zu gründen, und wie war der Anfang?
Die Initiative Klimaberg Katschberg entstand in den Jahren 2020/2021 durch die zwei Geschäftspartner und Freunde Wolfgang Hinteregger und Anton Aschbacher. An sich war immer schon der Wunsch da, etwas Sinnvolles für die Region, die Natur, die Hotellerie, das Klima und den Umweltschutz zu schaffen. Beide Unternehmer sind am Katschberg tätig: Wolfgang Hinteregger & Familie mit mehreren Hotels und Gastrobetrieben plus Freizeitinfrastruktur (Skischule, Adventurepark), Anton Aschbacher mit dem Astra Bio-Heizwerk und der e4F-Klimaerde mit Pfl anzenkohle. Somit war es naheliegend, dass man sich mit dem Nachhaltigkeits-, Umweltschutz, Umweltzeichenthema mehr beschäftigt, zumal 2020/21 coronabedingt auch mehr Zeit dafür zur Verfügung stand. Und so ist in vielen Gesprächen die Klimaberg-Idee entstanden. „Ich wollte immer der Natur etwas zurückgeben und als Hotelier nicht nur die Natur nutzen“, und so versuchen wir, mit den Prämissen „Vermeiden, verringern, kompensieren“ den Klimaberg Katschberg bis 2030 CO2-neutral zu machen und möglichst nachhaltigen Tourismus anzubieten.
Welche Rolle spielt die Nominierung zum Carinthiacus für Sie und die Vision des Klimabergs?
Die Nominierung für den Carinthiacus ist auf jeden Fall eine ganz wertvolle Anerkennung – gerade, wenn man eine neue Idee hat – und zu dieser Zeit waren wir Pioniere im Bereich Klimaschutz einer gesamten Region mit deren Hotels, Gastrobetrieben, Infrastruktur, Verkehr, Lebensmittel, Regionalität. Im ersten Moment wird man oftmals belächelt, bis dann eine Idee zu funktionieren beginnt. Umso wertvoller sind dann Anerkennung und nochmals mehr einer des Landes Kärnten und der Kärntner Landesregierung. Es motiviert uns und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es gibt bei uns im Hotel auch einen Bereich für unsere Ehrenpreise und Auszeichnungen. Und der Carinthiacus ist für uns nochmals besonders! Wir werden uns auf jeden Fall weiterhin bemühen, gute Arbeit zu leisten und vielleicht kommt ja die eine oder andere Auszeichnung noch dazu.
Wie motivieren Sie andere Tourismuspartner:innen in der Region, sich für CO₂-Neutralität und nachhaltigen Tourismus einzusetzen?
Wenn eine neue Idee entsteht, geht es immer um Kommunikation und Kontinuität. Zuerst gibt’s immer Skeptiker, aber wenn dann die ersten Ergebnisse sichtbar sind, ziehen auch immer mehr Leute mit. Wichtig war damals, mit den anderen Tourismuspartner:innen am Katschberg (sowohl die Kärntner- als auch Salzburger-Seite) viel zu reden und das Konzept vorzustellen, zb. bei Unternehmer:innenstammtischen, im Tourismusverband, bei einzelnen Hoteliers und Partner:innen und das ist uns gut gelungen. Die Klimaberg-Initiative ist ja eine private Initiative, die von Wolfgang Hinteregger und Anton Aschbacher im weiten Bereich auch privat fi nanziert wird und wurde. Heute besteht der Klimaberg Katschberg aus 22 Mitgliedsbetrieben, Hotels, Gastronomie und Tourismus – wobei auch 11 Partner:innen mit dem österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet sind. Hier holte man sich Rainer Stifter mit an Board, der den Zertifi zierungsprozess entsprechend begleitet hat. Heuer fi ndet zudem der 5. Klimaberg-Summit, vom 21. bis 23.9.2025, statt. Im Jahr 2024 nahmen ca. 200 Interessierte daran teil – der Summit hilft, entsprechende Bekanntheit zu bekommen, weil die Themen immer von Nachhaltigkeit, Klima, Regionalität und Fortschritt im Tourismus handeln.
Wie verbringen Sie persönlich Ihre Freizeit, wenn Sie nicht gerade an nachhaltigen Projekten arbeiten?
Meine Leidenschaft gilt immer noch meinen Betrieben, den Hinteregger Hotels am Katschberg und der Zusammenarbeit innerhalb der Familie für die weiteren Betriebe. Privat gehe ich gerne wandern, am Katschberg oder am See und im Winter Skifahren und Skitouren. Und manchmal gebe ich auch Workshops für Freunde, Bekannte, Gäste im Bereich Klimaküche und Klimanudeln – die Klimanudeln sind eine vegane Alternative und eine Innovation – und werden von unseren Gästen immer gerne probiert und angenommen.