Kärnten macht Betriebsansiedlungen einfach
Ein neuer Unternehmensstandort wirft viele Fragen auf – von der Flächensuche bis zur Behördenabstimmung. In Kärnten werden Unternehmen über den gesamten Ansiedlungsprozess professionell begleitet.
Die Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft (BABEG) ist dabei zentrale Anlaufstelle des Landes Kärnten. Gründungsinteressierte und Start-ups erhalten gezielte Unterstützung über das build! Gründerzentrum.
Vier Schritte zur erfolgreichen Betriebsansiedlung in Kärnten
Die BABEG begleitet Ansiedlungen vom ersten Informationsgespräch bis zum laufenden Betrieb. Der gesamte Prozess ist klar strukturiert, effizient organisiert und kostenfrei. Die vier Phasen zeigen, wie Betriebsansiedlung in Kärnten umgesetzt wird:
1. Orientierung und Erstgespräch
Individuelle Betreuung statt Standardprozesse: Standortvorteile, rechtliche Rahmenbedingungen, Zielbranchen und mögliche Kooperationspotenziale werden am Anfang gemeinsam analysiert. Die Anforderungen des Unternehmens bilden dabei die Grundlage für alle weiteren Schritte.
© Johannes Puch
2. Standortwahl und Vernetzung
Kärnten bietet eine Vielzahl an Gewerbeflächen, Technologieparks und branchenspezifischen Clustern – eingebettet in ein stabiles wirtschaftliches Umfeld. Die BABEG unterstützt bei der Auswahl des passenden Standortes und vermittelt Kontakte zu relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung.
© Johannes Puch
3. Umsetzung und Förderzugang
Die Ansiedlung wird aktiv begleitet: Dazu zählen die Abstimmung mit Behörden, Unterstützung bei Sprachfragen sowie die Koordination mit Förderstellen und Innovationspartner:innen. Der gesamte Ablauf ist darauf ausgerichtet, Projekte reibungslos und effizient zu realisieren.
Monte Nero Productions
4. Integration und Wachstum
Auch nach dem Start bleibt die Unterstützung bestehen. Bei Erweiterungen, Fachkräftegewinnung oder der Einbindung in das regionale Innovationsnetzwerk steht die BABEG begleitend zur Seite. So entsteht langfristiger Mehrwert für Unternehmen und Region.
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INTERVIEW mit Markus Hornböck, Geschäftsführer BABEG
„Kärnten ist ein Ort, an dem Innovation gelebt wird“
Eine ausgezeichnete Forschungslandschaft, internationale Beziehungen und ein innovationsfreundliches Ökosystem mit starken Clustern: In Kärnten macht man vieles richtig – und sich damit auch für Unternehmer:innen und Investor:innen aus dem Ausland attraktiv. Wie sie die Kärntner BABEG bei der Betriebsansiedlung unterstützt und wie dabei ein bewusster Branchen- bzw. Innovationsfokus die gesamte Region gezielt voranbringt, das verrät BABEG-Geschäftsführer Markus Hornböck im Interview.
Markus Hornböck, Geschäftsführer BABEG
„Unternehmen, die in Kärnten investieren, erhalten damit nicht nur einen Standort, sondern den Zugang zu einem maßgeschneiderten Innovationsökosystem.“
Carinthia.com: Herr Hornböck, die Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft – kurz: BABEG – ist ein zentrales Instrument für die wirtschaftliche und technologische Entwicklung der Region. Wenn Sie die Services der BABEG in wenigen Worten beschreiben müssten, was würden Sie sagen?
Markus Hornböck: Wir verstehen uns als zentrale Drehscheibe zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und öffentlicher Hand – mit dem Ziel, den Wirtschaftsstandort Kärnten nachhaltig zu stärken. Wir unterstützen Unternehmen dabei, erfolgreich in Kärnten zu investieren, zu wachsen, zu forschen und zu innovieren. Dabei setzen wir gezielt auf Projekte – von Digitalisierung und Industrie 4.0 bis hin zu nachhaltigen Technologien und angewandter Forschung. Unser Fokus liegt auf individueller Begleitung, passgenauen Informationen und dem Zugang zu starken Netzwerken in Forschung, Ausbildung, Infrastruktur und Förderung.
Die BABEG begleitet ausländische wie heimische Unternehmen bei der Standortsuche, Gründung und Betriebsansiedlung in Kärnten. Wo genau liegen die Vorteile verglichen mit einer Unternehmensgründung „in Eigenregie“?
Markus Hornböck: Wir bieten Unternehmen eine strukturierte, persönliche und vertrauliche Beratung – kostenfrei und unabhängig. Der Vorteil: Wir kennen die regionalen Bedingungen, wissen, wie Projekte effizient umgesetzt werden können und verfügen über ein starkes Netzwerk zu Gemeinden, Forschungseinrichtungen, Förderstellen und weiteren Partner:innen.
Unternehmen profitieren von maßgeschneiderten Lösungen – ob bei der Flächensuche, bei rechtlichen Fragen, bei der Anbindung an Fachkräfte, beim Zugang zu Innovations- und Forschungseinrichtungen oder durch gezieltes Matching mit geeigneten Kooperations- und Projektpartner:innen.
Gerade internationale Unternehmen schätzen unsere Erfahrung in grenzüberschreitender Zusammenarbeit und unsere Fähigkeit, Projekte schnell und pragmatisch umzusetzen.
Die Aufgaben der BABEG sind in den letzten Jahren vielfältiger geworden und die Herausforderungen größer, heißt es auf Ihrer Website. Was genau meinen Sie damit?
Markus Hornböck: Heute geht es nicht mehr nur darum, Flächen zu vermitteln oder Gründungen zu begleiten – sondern um aktives Standortmanagement auf mehreren Ebenen: technologisch, gesellschaftlich, ökologisch und international.
Wir verstehen uns deshalb zunehmend als Enabler – als Möglichmacherin. Das bedeutet: Wir schaffen die Voraussetzungen, damit Innovationen entstehen können. Wir entwickeln FTI-Infrastruktur, initiieren Forschungsprojekte, bauen Technologieparks aus, sichern Fachkräfte, bringen internationale Netzwerke nach Kärnten und helfen Unternehmen, ihre Ideen auch wirklich umzusetzen.
Dabei legen wir besonderen Fokus auf die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT), Electronic & Software Based Systems (ESBS) sowie auf Circular & Green Economy – also auf jene Schlüsselbereiche, in denen Kärnten bereits heute international sichtbar ist und gezielt weiter an Profil gewinnt.
Kärnten soll nicht nur ein Ort zum Arbeiten sein, sondern ein Ort, an dem Zukunft gedacht und gemacht wird. Deshalb agieren wir bewusst an der Schnittstelle zwischen Forschung, Bildung und Wirtschaft, um Innovationsprozesse zu beschleunigen und tragfähige Ökosysteme aufzubauen – etwa durch den strategischen Ausbau von Technologieparks, durch Beteiligungen an Forschungszentren und durch aktive Standortentwicklung und Flächensicherung.
Die BABEG ist im Namen des Landes Kärnten an diversen Einrichtungen und Institutionen beteiligt, um die Entwicklung des Bundeslandes voranzutreiben, darunter auch an mehreren Technologieparks, die kontinuierlich wachsen. Können Sie uns hier einen Einblick in die weitere Entwicklung geben, etwa hinsichtlich eines effizienten Managements?
Markus Hornböck: Die Technologieparks in Kärnten sind weit mehr als reine Gewerbestandorte – sie sind strategische Innovationsräume, in denen Forschung, Bildung, Unternehmen und Infrastruktur gezielt miteinander verknüpft werden. Wir gestalten diese Räume aktiv mit: durch Beteiligungen, Infrastrukturentwicklung und Steuerung.
Der Lakeside Park Klagenfurt, der Technologiepark Villach (TPV) und der entstehende Technologiepark Lavanttal (TPL) sind zentrale Knotenpunkte dieser Strategie. Während im TPV der Reinraum für die Silicon Austria Labs erweitert wird, entsteht im Lavanttal ein zukunftsorientierter Standort mit Fokus auf neue Werkstoffe und Kreislaufwirtschaft, ergänzt durch den geplanten Vor-Hub in Kühnsdorf. In allen Parks sorgen klare Strukturen und ein gemeinsames Managementmodell für Synergien, Sichtbarkeit und Wachstum mit Weitblick.
Eng damit verbunden sind unsere FTI-Leitprojekte, mit denen wir Kärnten als High-Tech-Region gezielt weiterentwickeln. Dazu zählen beispielsweise das COMET-Zentrum Kärnten, an dessen Etablierung wir gerade arbeiten, und der Ausbau der außeruniversitären Forschungslandschaft.
Diese Leitprojekte schaffen nicht nur Infrastruktur für morgen, sondern auch konkrete Anknüpfungspunkte für internationale Investor:innen und kooperative Forschungsprojekte. So entsteht ein innovationsgetriebenes Ökosystem, das Technologie, Flächenentwicklung und FTI-Strategie konsequent zusammenführt.
Die BABEG hält strategische Beteiligungen an außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie Joanneum Research, beim Ausbau der Kärntner Innovationsinfrastruktur gilt sie als zentrale Kraft. Inwiefern ist das für Unternehmen interessant, die sich in Kärnten ansiedeln möchten?
Markus Hornböck: Für technologieorientierte Unternehmen ist der Zugang zu angewandter Forschung oft ein entscheidender Standortfaktor – nicht nur für Produktentwicklung, sondern auch für Innovationspartnerschaften oder Förderprojekte.
Durch unsere strategischen Beteiligungen an Einrichtungen sind wir nicht nur finanziell involviert, sondern auch inhaltlich eng verbunden. Das ermöglicht uns, Unternehmen direkt mit den richtigen Forschungspartner:innen zusammenzubringen, gemeinsame Projekte zu initiieren und Förderzugänge zu erleichtern – etwa im Rahmen europäischer Programme oder österreichischer FTI-Initiativen.
Für ansiedelnde Unternehmen heißt das: Sie landen nicht auf der grünen Wiese, sondern in einem vernetzten Ökosystem, das bereit ist, gemeinsam Innovation voranzutreiben. Das spart Zeit, senkt Risiken und eröffnet Potenziale, die andernorts erst aufgebaut werden müssten.
Arbeitet die BABEG auch mit Kärntens Hochschulen zusammen? Falls ja, gibt es Schlüsselprojekte, die Sie hervorheben wollen?
Markus Hornböck: Ja, die Zusammenarbeit mit Kärntens Hochschulen ist für uns ein zentraler Hebel, um den Standort nachhaltig zu stärken. Denn Innovation und wirtschaftliche Entwicklung entstehen dort, wo Bildung, Forschung und Unternehmen vernetzt zusammenarbeiten.
Wir kooperieren eng mit der Universität Klagenfurt, der FH Kärnten und der Pädagogischen Hochschule Kärnten. Durch unsere Beteiligungen am build! Gründungszentrum, an den Lakeside Labs sowie am Digital Innovation Hub Süd (DIH Süd) schaffen wir zudem wichtige Strukturen, die Start-Ups, Forschungsgruppen und Unternehmen zusammenbringen und innovative Projekte von der Idee bis zur Umsetzung begleiten.
Ein besonders zukunftsorientiertes Projekt ist die Coding School Wörthersee, die gezielt digitale Kompetenzen fördert und neue Ausbildungswege für Tech-Talente ebnet. Damit setzen wir ein starkes Zeichen für praxisorientierte Weiterbildung im IKT-Umfeld, das nicht nur jungen Menschen neue Perspektiven eröffnet, sondern auch den Fachkräftemarkt stärkt – regional wie international.
Was macht Kärnten für Betriebe aus dem Ausland besonders attraktiv?
Internationale Unternehmen schätzen vor allem die klare Orientierung an Zukunftsthemen, die Nähe zu Forschungs- und Entscheidungsträger:innen sowie die hohe Umsetzungsqualität vor Ort. Besonders relevant für wachsende Unternehmen ist auch die Möglichkeit, in modernen Technologieparks wie dem Lakeside Park und dem TPV leistbare und sofort nutzbare Flächen in einem vernetzten Umfeld zu finden.
Gleichzeitig punktet Kärnten mit einer Lebensqualität, die für internationale Fachkräfte zunehmend entscheidend ist – mit einem attraktiven Umfeld für Familie, Freizeit und persönliche Entwicklung. Und nicht zuletzt ist es die Kombination aus wirtschaftlicher Stabilität, strategischer Lage, direktem Zugang zu FTI-Netzwerken und gezielter Begleitung, die Kärnten für technologieorientierte Unternehmen aus der ganzen Welt besonders interessant macht.
Kärnten ist kein klassischer Industriestandort – sondern ein international vernetzter Zukunftsraum, in dem Innovation, Forschung und Wachstum gemeinsam gedacht werden.