International und hochwertig: Cardbox Packaging
Cardbox Packaging ist ein internationaler Hersteller von hochwertigen und technisch ausgereiften Kartonverpackungen mit Firmensitz in Wolfsberg, Wien und Pinkafeld, aber auch in Tschechien, Serbien und in den USA.
Verpackungen hatten schon immer einen erheblichen Einfluss auf die Kaufentscheidung von Kunden. Die Funktion einer Verpackung spielt dabei sowohl am Verkaufsort als auch in der gesamten Lieferkette eine wichtige Rolle. Namhafte Unternehmen bauen auf die innovativen, intelligenten und nachhaltigen Verpackungslösungen des Kärntner Unternehmens.
Sie schreiben auf Ihrer Website: “Unsere Entwicklungsabteilung arbeitet kontinuierlich an perfekten Lösungen für Produktverpackungen”, sowohl unter dem Gesichtspunkt des Marketings als auch des Umweltschutzes. Das klingt nach einem Unternehmen, das sich täglich neu erfindet. Erzählen Sie uns mehr über die Geschichte von Cardbox Packaging. Wie können Sie Ihr Unternehmen unseren Lesern erklären?
Hockl: Als Faltschachtel-Produzent sind wir Auftragsfertiger. Jede Faltschachtel wird genau für ein Kundenspezifikum, für eine eigene Anforderung und für ein spezielles Produkt gefertigt. Wir kaufen den Karton und produzieren auch mit dem geringstmöglichen Verschnitt, da der Kostenansatz ein sehr wichtiger ist. Cardbox Packaging hat sich auf nachhaltige Produkte spezialisiert und seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns damit, den PE- oder PET-laminierten Karton zu ersetzen.
Vor ungefähr einem Jahr sind Sie am Standort in St. Marein bei Wolfsberg raumtechnisch aus allen Nähten geplatzt und damit auf das Betriebsgelände von Buch Theiss gezogen. Was hat sich seitdem verändert? Wie sah die Entwicklung des Kärntner Standortes aus?
Hockl: Zieht ein Industrieunternehmen um, hat es meist verschiedene Gründe. Bei uns war der fehlende Platz ein Grund für einen Umzug, da wir bereits extern gelagert haben und die Maschinen in angemieteten Hallen auf andere Standorte ausgelagert hatten. Geht es darum, eine bestehende Druckmaschine umzuziehen, muss diese zuerst abgebaut und am neuen Standort neu aufgebaut werden. Das würde bis zu acht Wochen Stillstand bedeuten, was unmöglich zu bewerkstelligen ist. Somit investiert man automatisch in neue Maschinen und erweitert damit gleichzeitig die Kapazität mit einer neuen Maschinengeneration.
Der Begriff “Kreislaufwirtschaft” ist bei Ihnen viel mehr als nur eine Phrase. Sie konzentrieren sich während des gesamten Produktionsprozesses auf die Reduzierung von CO2-Emissionen, die Begrenzung des Gesamtabfallvolumens und die Verwendung von recycelten und FSC-zertifizierten Materialien. Ist die Industrie schon bereit für Ihre Produkte und wohin führt die Reise noch?
Hockl: Unser Material, Karton und Papier, ist zu 100% recyclingfähig. Unsere Recyclingquote in Österreich, vor allem aber auch in Europa, liegt im Kartonbereich bei 80%. Dies wollen wir weiterhin verbessern. Materialien, die innerbetrieblich als Abfall anfallen, wie Schnittabfälle, werden zu 100% in die Kartonindustrie zurückgeführt. Dasselbe Prinzip gilt auch für andere Materialien, wie Farben und Lacke, welche wasserbasierend sind, wofür es auch ein vernünftiges Recyclingsystem gibt. Unser Ziel ist es, dass wir mit Kunststoff laminierte Produkte, die nach EU-Vorgaben nicht mehr recyclingfähig sind, durch unsere dispersionsbasierenden Barrieren ersetzen.
Wie schaffen Sie es, Ihrem eigenen Anspruch immer gerecht zu werden, auf den Umbruch gesellschaftlicher Rahmenbedingungen und auf die rasante Entwicklung in fast allen Technologiebereichen nicht nur zu reagieren, sondern diesen Wandel aktiv mitzugestalten? Wie kommt es zu neuen Entwicklungen?
Hockl: Cardbox Packaging hat über Jahre bewiesen, dass wir mit starkem Wachstum sehr gut umgehen können. Viel Innovation kommt aus unseren internen Teams, welche sehr kreativ sind und aufgrund Ihrer Erfahrung in unserer Branche gute Ansätze mitbringen. Wir arbeiten sehr intensiv mit unterschiedlichen Forschungseinrichtungen oder auch Markenartikeln zusammen. Auch die jahrelange internationale Erfahrung liefert uns viel Input für die tagtägliche Gestaltung unserer Unternehmensführung.
Neben einer nachhaltigen Produktion, worin liegen die weiteren Vorteile, Verpackungen aus Karton zu produzieren? Welche bekannten Marken konnten Sie schon begeistern?
Hockl: Faltschachteln haben den Vorteil, dass sie kostengünstig produziert werden, weil sie einerseits durch die Kreislaufwirtschaft eine Rückführung zum Markt haben. Andererseits produzieren wir im Offset mit geringstmöglichen Druckkosten. Somit haben wir die Möglichkeit auch kleinere Auflagen für den lokalen Markt zu produzieren. Wir verpacken unter anderem die Schokobananen und Eierbiskotten der Firma Manner und auch die Küfferle Schokoschirmchen.
Welche Standortfaktoren empfinden Sie als Unternehmer in Wolfsberg als besonders interessant für hinzu ziehende Unternehmen? Welche schätzen Sie persönlich am meisten und inwiefern hilft Ihnen das Land Kärnten und der KWF als Förderpartner, Ihre Ziele zu erreichen?
Hockl: Der Förderpartner KWF ist ein wichtiger und unterstützender Partner. Wir beschäftigen uns intensiv mit Innovation und Nachhaltigkeit. Deshalb ist die FFG (Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft) eine wesentliche Anlaufstelle und somit auch automatisch der KWF, da uns dieser als Juniorpartner lokal unterstützt. Unser aktuelles Projekt, mit dem Investment, den neuen Kapazitäten und einem neuen Schritt ins neue Betriebsgelände, wird ebenfalls vom KWF unterstützt.
Qualifizierte Fachkräfte werden auch in Kärnten dringend gesucht. Wie gehen Sie mit dieser Herausforderung um und welche Vorteile hat die geografische Lage hier im Alpen-Adria-Raum für Sie, Fachkräfte zu finden? Hat auch die Fachhochschule Kärnten, die Alpen-Adria-Universität oder eine der in Kärnten beheimateten Lehranstalten gute Fachkräfte zu bieten?
Hockl: Ich bin überzeugt davon, dass Mitarbeiter*innen als langfristiger Erfolgsfaktor für ein Unternehmen äußerst relevant sind. Wir suchen sowohl den Zugang zu Universitäten und Forschungseinrichtungen, aber auch den Zugang zum Arbeitsmarkt und Verpackungsmärkten. Von dort kann man eventuell auch ausgebildete Mitarbeiter*innen übernehmen. In erster Linie versuchen wir, sie selbst auf allen Standorten auszubilden. In den letzten Jahren wurde es auch immer wichtiger, dass wir unsere eigenen Mitarbeiter*innen nicht nur für einen spezifischen Standort, sondern auch unternehmensweit ausbilden.
Was sollte ein potenzielles Unternehmen, ein*e Dienstleister*in oder Lieferant*in, welche*r an Kärnten und Cardbox Packaging interessiert ist, mitbringen, um bei Ihnen andocken zu können? Wer könnte ein*e potenzielle*r Partner*in sein?
Hockl: Für uns sind gewisse Wertvorstellungen und Werte im tagtäglichen Leben sehr wichtig. Wir versuchen diese nicht nur im Unternehmen, sondern auch bei unserer Kundschaft, unseren Partnerinnen und Partnern zu leben. Wir haben einen ehrlichen, transparenten und nachhaltigen Umgangston, wodurch man langfristige Beziehungen eingehen kann. Das Entscheidende ist, dass man in der Kurzfristigkeit nicht den unmittelbaren Vorteil bekommt, sondern in der Langfristigkeit einer jeder Zusammenarbeit, die wahre Vorteile zu Tage bringt. Wir sind kein Unternehmen, welches nur auf die kurzfristigen Vorteile bedacht ist, sondern wir versuchen etwas Strategisches, Nachhaltiges und Langfristiges in den Menschen, der Belegschaft und Partner*innen zu sehen.
Der Krieg in der Ukraine, Teuerungen, Nachbeschaffungsprobleme und die aktuelle Energieproblematik – wie stellt sich Cardbox Packaging auf die laufenden neuen Konstellationen ein?
Hockl: Covid hat uns stark betroffen. Da wir jedoch 80% für die Food-Industrie produzieren, haben wir eher davon profitiert. Die Ukraine ist ein Thema, welches uns alle betrifft und die nächsten Monate, wahrscheinlich auch die nächsten Jahre, noch sehr präsent sein wird. Die Faltschachtel ist nicht unbedingt der große Energie-Konsument, dennoch sind auch unsere Energiekosten deutlich angestiegen und werden auch weiterhin ansteigen. Unsere Hauptlieferanten sind große Energieverbraucher und dementsprechend ist unser Hauptmaterial, Karton und Papier, entsprechend teurer geworden. Das gilt auch für Farben und Lacke, die einen deutlichen Anstieg im zweistelligen Ausmaß aufweisen. Wir haben eineinhalb Jahre hinter uns, in denen der Rohstoff Karton Mangelware war. Diese Zeit war eine Belastung für unsere Teams, tagtäglich die Supply Chain für unsere Kundschaft und Konsumierenden zu sichern.
Sehen Sie besonderes Potential oder weitere Kooperationsmöglichkeiten in den Nachbarländern, in welchen das Standortmarketing Kärnten aktuell mit Kampagnen für den Wirtschaftsstandort Kärnten wirbt (Norditalien, Slowenien, Österreich, Süddeutschland)?
Hockl: Die für uns relevanten Räume sind Slowenien und Österreich. Speziell auf dem Arbeitsmarkt haben wir sehr gute Erfahrungen mit Slowenien gemacht. Wir haben auch genügend Erfahrungen, sowohl im Ausland als auch in Österreich, mit Forschungseinrichtungen gesammelt. Hierzu kann man die Universitäten in Laibach, aber auch in Graz, Wien und Klagenfurt erwähnen. Süddeutschland ist durch die Bergkette, die sich durch Kärnten zieht, für uns eher abgeschottet. Auch Italien ist interessanterweise aus unserer Sicht relativ geschlossen. Mit Slowenien entwickeln sich aber aktive Partnerschaften mit Kärnten.
Gibt es spezielle Projekte auf dem italienischen, deutschen oder slowenischen Markt oder ist in Zukunft etwas geplant?
Hockl: Wir suchen speziell Mitarbeiter*innen, weil wir unseren Wirkungskreis entsprechend erweitert haben. Wir dürfen uns auch damit beschäftigen, wie gut die Universität Laibach mit speziellem Wissen in der Papierherstellung oder in der Barriereentwicklung (Dispersionsbarrierebeschichtung auf den Innenseiten des Kartons) in unsere Entwicklungen hineinpassen könnte.
Klaus Hockl, Managing Director
“Cardbox Packaging” ist ein renommierter Spezialist für nachhaltige Produkte. Mit fortlaufendem Engagement und einer starken Vision haben wir uns über Jahre hinweg der Herausforderung gestellt, traditionellen PE- oder PET-laminierte Kartons durch umweltfreundlichere Alternativen zu ersetzen.”