Grüne Forschung und Innovation
Der grüne Umbau der Wirtschaft funktioniert nur durch Investments in Innovationen. Neben progressiven Unternehmen sind in erster Linie Forschung und Entwicklung als wichtigste Innovationstreiber gefragt.
In Kärnten hat sich der F&E-Sektor seit der Gründung der Universität Klagenfurt sukzessive weiterentwickelt. Die Zukunftsthemen rund um die Green Economy stehen mittlerweile ganz oben auf der Agenda der Forschenden. In Kärnten bekommen innovative Ideen genau das, was sie zum Wachsen brauchen: Raum für den Austausch mit der Industrie, Sparringspartner aus einem dichten Netzwerk an Spitzenforschung und handfeste Unterstützung, wenn es um Kooperationen oder Fördermöglichkeiten geht. Paradebeispiele für Orte, die perfekte Rahmenbedingungen für Ideen von Morgen bieten, sind die Technologie Parks in Klagenfurt und Villach.
Anwendungsorientierte Forschung
In St. Veit an der Glan zeigt das Kompetenzzentrum Holz (Wood) wie angewandte Forschung an der Nahtstelle Wirtschaft und Wissenschaft erfolgreich funktioniert. Als einer von vier Standorten der Kompetenzzentrum Holz GmbH in Österreich betreibt die Forschungsarea seit mehr als 15 Jahren außeruniversitäre Zukunftsforschung. „Unser Ziel sind innovative Lösungen für eine kreislaufgeführte Bioökonomie. Da der Schwerpunkt in St Veit auf der Holz- und Papieroberflächentechnologie, dem Prozessdesign und der Ressourceneffizienz liegt, werden hier wesentliche ökonomische Erfolgsfaktoren bearbeitet“, sagt Diplom-Ingenieur Herfried Lammer, Bereichsleiter Projects & Services am Standort.
Was dabei aus einem der ältesten Werkstoffe der Menschheitsgeschichte entsteht, lässt Laien oft staunen: Zu den zum Teil preisgekrönten Entwicklungen gehören zucker- statt erdgasbasierte Klebstoffe für Pressspanplatten, selbstheilende melaminbasierte Beschichtungen für Möbeloberflächen und superhydrophobe Holzoberflächen dank eines umweltfreundlichen Sprühverfahrens. „Holz ist ein fantastischer Werkstoff“, schwärmt Herfried Lammer. „Was die Natur über Jahrmillionen hinweg optimiert hat, nutzen wir hier für nachhaltige Forschung und klimafreundliche Innovationen.“
Hightech und Natur
Aktuell spielen die Weiterentwicklung und Integration von Sensoren in biobasierte Komposite eine wichtige Rolle. Der Holzexperte und -liebhaber Lammer erklärt: „Naturfasern haben ja schon eine natürliche eingebaute Sensorik und ein Baum weiß zum Beispiel, woher der Wind kommt. Diese Fähigkeiten versuchen wir nachzuahmen und in Komposite zu integrieren.“ Mit diesem neuen Ansatz, bei dem die nachhaltigen Materialien selbst zu einem nicht wahrnehmbaren, eingebetteten Sensorsystem werden, soll die Lücke zwischen materieller und digitaler Welt, zwischen Nachhaltigkeit und Funktionalität geschlossen werden. Gelingt diese Innovation, ebnet sie den Weg für naturbasierte Werkstoffe in Hightech-Anwendungen.
Besonders wichtig für alle Entwicklungen: das große wissenschaftliche Partnernetzwerk. „Wettbewerbsfähige Forschung braucht starke Partner. Wir arbeiten mit Kleinunternehmen genauso zusammen wie mit internationalen Großkonzernen und sehen uns als Plattform, die Forschung und betriebliche Interessen zusammenbringt.“ Bei Wood ist Forschung daher nie Selbstzweck, sondern findet immer im Schulterschluss mit der Industrie statt. „Damit stärken wir die Innovationskraft der heimischen Unternehmen im internationalen Wettbewerb und bringen den Standort gemeinsam nach vorne.“
Herfried Lammer, Kompetenzzentrum Holz GmbH
„Holz ist ein fantastischer Werkstoff. Was die Natur über Jahrmillionen hinweg optimiert hat, nutzen wir hier für nachhaltige Forschung und klimafreundliche Innovationen.“
Das Kompetenzzentrum Holz (Wood) arbeitet nicht nur mit heimischen Unternehmen zusammen, sondern ist offen für länderübergreifende Kooperationen. Wie der nachhaltige Werkstoff Holz in Kärnten mit den richtigen Ideen und Partnern zu unternehmerischem Erfolg verhilft, zeigt Carinthia.com mit zwei Beispielen.