Lindner Recyclingtech: Know-how für die globale Abfallwirtschaft
Abfall in Wertstoffe zu transformieren – das ist die klare Mission der Linder Recyclingtech GmbH. Seit über 70 Jahren steht das Kärntner Unternehmen für weltweites Recycling-Know-how. Aus Aggregat mach Neu.
Das Interview ist hier auch als Podcast verfügbar.
In mehr als 100 Ländern weltweit vertraut die Abfallwirtschaft auf Maschinen und Anlagen der Recycling-Experten aus Spittal an der Drau. Der Standort Kärnten sowie die Netzwerkstärke des Green Tech Clusters sind wesentlicher Erfolgsgarant für das innovationsgetriebene Unternehmen, wie Geschäftsführer Michael Lackner
Wer ist die Lindner Recyclingtech und was gibt es zum Geschäftsführer Michael Lackner zu sagen?
Lackner: Lindner Recyclingtech ist heute eines der führenden Unternehmen für die Herstellung und Produktion von Maschinen und Anlagen für das Recycling. Das bedeutet, wir produzieren Aggregate, um Müll zu zerkleinern und diesen so aufzubereiten, dass daraus Energie gewonnen werden kann oder ein neues Produkt entsteht. Unsere Mission ist es, Abfälle in Wertstoffe zu transformieren. Wir sind eines der technologisch führenden Unternehmen in diesem Bereich und sind diesbezüglich weltweit tätig.
Mein Name ist Michael Lackner, ich bin Geschäftsführer der Lindner Recyclingtech GmbH. Ich komme aus Heiligenblut am Großglockner und bin sehr stolz für dieses Unternehmen hier in Kärnten arbeiten zu dürfen.
Von Kärnten in die Welt hinaus. Wie setzen sich diese Spezialisierungen im Haus zusammen und welche Exportländer bespielen Sie?
Lackner: Es begann in unserem Kernmarkt Österreich und in Deutschland, welche die Pioniermärkte im Recycling schlechthin waren. Das waren auch die ersten Länder, welche Deponieverbote erlassen haben. Aus diesem Grund besteht in beiden Ländern sehr viel technologisches Know-how in Bezug auf Recycling. Heute exportieren wir in fast 100 verschiedene Länder der Erde, mit Schwerpunkt Europa aber zunehmend in Asien, USA und Lateinamerika.
Mit wie vielen Mitarbeiter*innen arbeiten sie hier am Standort?
Lackner: An unseren beiden Standorten in Kärnten beschäftigen wir 350 Mitarbeiter*innen und weltweit sind es über 400, da wir auch mit unseren Tochterunternehmen in den USA, Deutschland und Asien operieren.
Es gibt in Spittal an der Drau großartige Neuentwicklungen, welche auch in den GreenTech bzw. Green Economy Bereich hineinspielen. Welche innovativen Sonderlösungen sind das?
Lackner: Wir sind generell ein innovationsgetriebenes Unternehmen und versuchen immer neue Lösungen für anstehende Probleme zu schaffen. Generell ist es eine Herausforderung, mehr und mehr Wertstoffe aus dem Müll zurückzugewinnen. Zielsetzung ist, dass ein möglichst hoher Anteil des Mülls einer stofflichen Verwertung zugeführt werden kann. Dies sind die Ansätze, auf welche auch die Forschungs- und Kooperationsbemühungen hinlaufen. So kooperieren wir mit universitären Forschungseinrichtungen, wie zum Beispiel mit der Montanuniversität in Leoben oder der Johannes-Kepler-Universität in Linz.
Wir haben einen der Marktführer in Kärnten – das ist etwas Besonderes. Gibt es hier auch praktische Beispiele, welche Sie uns nennen können, die Ihr Unternehmen und Ihre Maschinen ausmachen?
Lackner: Es gibt starke Anwender-Stories: Beispielsweise in Patagonien gibt es einen Kunden, der die Strände von Plastikmüll säubert, diesen komplett aufbereitet und einer stofflichen Wiederverwertung zuführt. Aus diesem „Meeres-Plastik“ werden dann wieder neue Produkte erzeugt.
Warum ist der Wirtschaftsstandort Oberkärnten ein Erfolgsgarant für Sie und Ihr Unternehmen?
Lackner: Der Standort Kärnten ist für uns ein ganz wesentlicher und zentraler, natürlich auch bedingt durch die Kärntner Historie des Familienunternehmens. Die Familie Lindner hat sich 1948 hier angesiedelt. Wir haben diesen Standort sehr gut nutzen können. Die verschiedenen Täler in Oberkärnten bieten ein gutes Arbeitskräftepotenzial und sind der Garant für unseren Erfolg.
Hat das Unternehmen mit dem Land Kärnten positiv bei der Entstehung der neuen Firmenzentrale mitwirken können?
Lackner: Wir haben grundsätzlich versucht, die Firmenzentrale wieder in der Nähe der alten Standorte anzusiedeln. Grund dafür waren vor allem die Mitarbeiter*innen, welche wir unbedingt motivieren wollten, an unserem neuen Standort weiter mit uns zu arbeiten. Mit dem Land Kärnten und der Stadtgemeinde Spittal an der Drau hatten wir im Zuge der Genehmigungsverfahren zu tun und können ein großes Lob aussprechen: Alles hat sehr gut funktioniert. Die gewerbe- und baurechtlichen Verhandlungen sind in vorbildlicher Weise, zügig und rasch vonstattengegangen.
Kurz zu den Kärntner Partnerschaften, gibt es potenzielle Partner in Kärnten mit denen Sie zusammenarbeiten?
Lackner: Wir sind in jedem Fall in Partnerschaften integriert. Sie haben bereits das Green Tech Valley erwähnt, hier sind wir schon länger Mitglied beim Green Tech Cluster. Die Möglichkeit begrüßen wir sehr, dass sich auf dieser Ebene eine steirisch-kärntnerische Achse entwickelt. In diesem Zusammenschluss sind viele Unternehmen angesiedelt, mit welchen wir kooperieren und entsprechende Wertschöpfung generieren.
Was würden Sie zu Unternehmern sagen, die sich für Kärnten interessieren?
Lackner: Kärnten ist ein wunderbarer Standort. Wir haben Menschen mit einer guten Einstellung, wir haben eine gute Arbeitsqualität und wir haben eine Umgebung, in der andere Urlaub machen. Wir haben das Glück in Kärnten arbeiten zu können, wo andere sich erholen. Die Kombination aus Arbeit und Freizeit wird in Zukunft noch wichtiger. Das Thema Work-Life Balance ist auch für unsere Mitarbeiter*innen sehr wichtig geworden. Daher glauben wir, dass diese Umstände in Zukunft ein sehr wichtiger Faktor für den Erfolg des Wirtschafts-, Technologie- und Forschungsstandort Kärnten sind.
Herzlichen Dank Herr Lackner für Ihre Zeit und Ihre Einblicke in die Erfolgsgeschichte der Lindner Recyclingtech. Wir freuen uns aufs nächste Recycling-Update und Neues aus Kärnten!
Michael Lackner
“Der heimatverbundene Michael Lackner stammt aus Heiligenblut am Großglockner. Das 1948 gegründete Familienunternehmen Lindner Recyclingtech führt er mittlerweile in dritter Generation.”