Kärntner gewinnt
Ausgezeichnete Innovationen in Kärnten
Kärntner Betriebe nehmen in Sachen Innovation eine höchst prominent wahrgenommene Rolle ein. Dies zeigt sich in der Nominierung gleich dreier von ihnen für den Staatspreis Innovation 2019. Einem vierten wurde der Sonderpreis ECONOVIUS 2019 verliehen. Der Staatspreis Innovation ist ein Spiegelbild der unternehmerischen Vielfalt und des Innovationspotenzials eines Wirtschaftsstandorts. Er wird im Auftrag des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort von der aws Austria Wirtschaftsservice GmbH organisiert und 2019 bereits zum 39. Mal vergeben.
Heuer wurden diese Kärntner Unternehmen mit ihren zukunftsweisenden Projekten vor den Vorhang geholt und mit einer Nominierung für den Staatspreis Innovation bedacht:
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Kärntner Unternehmen mit Nominierung für den Staatspreis Innovation
Knauf AMF Deckensysteme, Ferndorf – ZERO WASTE wurde Wirklichkeit
In jahrelanger Forschungsarbeit widmeten sich die Spezialisten für Deckensysteme im kärntnerischen Ferndorf der Entwicklung eines CO₂-neutralen Verfahrens zur kompletten Wiederverwertung von betriebseigenem Holzabfall. Das Projekt nennt sich „Rekalzinierung – der Weg zu ZERO WASTE“. Dabei wird der Holzanteil von Holzwolle-Leichtbauplatten thermisch ausgebrannt und das im Rückstand verbleibende Kalzinat kann als Bindemittel wieder dem Herstellprozess zugeführt werden. Zu diesem Zweck wurde ein mehrstufig befeuerter Drehrohrofen mit vorgelagerter mechanischer Behandlung von Plattenmaterial, einer Filteranlage und spezieller Fördertechnik errichtet.
Sico Technology, Bleiberg-Kreuth – wesentliche Verbesserungen bei der Chipherstellung
Mit dem Projekt „Siliziuminjektor für die Halbleiterfertigung“ wurde ein neues Verfahren entwickelt, mit dem Injektoren aus hochreinem Silizium für die CVD-Beschichtung hergestellt werden können. Daraus bestehen die in der Halbleiterfertigung genutzten und zu beschichtenden Scheiben. Dieser Siliziuminjektor hat den Vorteil, nicht jeden Tag ausgetauscht werden zu müssen. Er kann bis zu drei Monate lang eingesetzt werden, ohne Partikel abzuscheiden – ein unschätzbarer Vorteil, da die Chipausbeute dadurch massiv erhöht werden kann. Das Verfahren wurde über drei Jahre hinweg bei Sico entwickelt und ist mittlerweile patentiert.
Tribotecc, Arnoldstein – funktionelle Fasern verbessern die Funktion von Bremsen
Kärnten beheimatet, als globaler Experte für Spezialitätenchemie im Bereich hochkomplexer Industrieanwendungen geschätzt. Der jüngste Coup dieses Kärntner Unternehmens ist das Projekt „Funktionelle Fasern“. Sie bringen Metallsulfide an die richtige Stelle in der Bremsmechanik, nämlich zu den Kontaktpunkten der Bremsscheibe. Dadurch verbessern sie die Reibung zwischen Bremsscheibe und -belägen und reduzieren Geräusche und Verschleiß. Die funktionellen Fasern sind eine absolute Marktneuheit, die im Rahmen eines mehrjährigen, von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten Frontrunner-Projekts unterstützt wurde.
Sonderpreis ECONOVIUS 2019 ging an MAI International
Der Sonderpreis ECONOVIUS wird jedes Jahr von der Wirtschaftskammer Österreich an ein KMU verliehen, das sich durch besonders innovative Leistungen auszeichnet. Heuer wurde er an das Kärntner Unternehmen MAI International vergeben. Der Spezialist für die Entwicklung und den Vertrieb von Ausrüstung für Verputz- und Injektionsanwendungen im Hoch- und Tiefbau hat einen ökologischen Porenleichtbeton entwickelt, der ohne gesundheitsbedenkliche Inhaltsstoffe auskommt. Er ist außerdem atmungsaktiv, diffusionsoffen und weist ausgezeichnete Brandschutzeigenschaften auf. Damit leistet MAI International einen wichtigen Beitrag zum aktuellen Trend, im Hochbau vermehrt ökologische Baustoffe einzusetzen.
Vier Kärntner Unternehmen, vier Beispiele für die Innovationskraft des südlichsten österreichischen Bundeslands – und eines höchst attraktiven Wirtschaftsstandorts.