Nachhaltiges Denken in der
Kärntner Land- und Forstwirtschaft
Kärnten ist eines der waldreichsten Bundesländer Österreichs: Knapp 60 Prozent
der Landesfläche sind von Wald bedeckt. Die Forst- und Holzwirtschaft zählt daher neben den elektronikbasierten
Systemen und den grünen Technologien zu einem der Stärkefelder Kärntens. Exemplarisches Beispiel:
Rund ein Viertel der weltweiten Brettsperrholz-Produktion findet in Kärnten statt.
Mit richtungsweisenden Projekten und Initiativen setzt das Land mit dem Thema Holz einen nachhaltigen Schwerpunkt
für die Zukunft und möchte das vorhandene Know-how noch stärker über die Grenzen hinaus sichtbar machen.
So ergeben sich für Betriebe unterschiedlicher Branchen interessante Möglichkeiten zur
Kooperation und länderübergreifenden Zusammenarbeit.
Umweltfreundlichkeit und Zukunftsfähigkeit stehen dabei in Kärnten an erster Stelle –
für eine flächendeckende, wirtschaftlich gesunde und leistungsfähige
Land- und Forstwirtschaft in einem vitalen ländlichen Raum.
Umweltfreundlichkeit, Innovation und Bioökonomie als Schlüsselbegriffe
Tag für Tag erfüllt die Kärntner Land- und Forstwirtschaft bedeutende und vielseitige Funktionen im Sinne eines bioökonomischen Denkens und des Kreislaufprinzips der Natur: Als Erzeuger hochwertiger Lebensmittel, Bewirtschafter von Almen, Wäldern und Schutzwäldern, Gestalter der Kulturlandschaft oder als Dienstleister. Die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft geht dabei über den eigenen Sektor hinaus und treibt Wertschöpfungskreisläufe in unterschiedlichen Bereichen voran.
1. Wirtschaftsmotor Holz
Mit rund 280.000 Beschäftigten ist die Forst- und Holzindustrie in Österreich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, etwa 20.000 davon leben und arbeiten in Kärnten. Ebenfalls in Kärnten angesiedelt sind gut 160 Holzindustriebetriebe mit circa 3.000 Beschäftigten, 180 Zimmereien mit etwa 1.000 Beschäftigten, 750 Tischlereien mit circa 2.000 Angestellten sowie eine Papierfabrik mit rund 500 Mitarbeitenden. Außerdem ist Holz ein starker Exportfaktor: Nach dem Fremdenverkehr sind Holz und Holzprodukte der zweitwichtigste Devisenbringer im Außenhandel.
2. Starke Vernetzung
Kärnten nutzt sein großes Know-how zum Werkstoff Holz und seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, sowohl in Forschung und Entwicklung als auch in der konkreten Anwendung. Durch Vernetzung, etwa über den Verein Timber Innovation Network Alpe Adria (TINAA), die internationale Holzmesse und Forschungseinrichtungen wie das Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus) in St. Veit an der Glan stärkt das Bundesland innovative und nachhaltige Lösungen. Angewandte Forschung an der Nahtstelle Wirtschaft und Wissenschaft ermöglicht ressourcenschonendes Wirtschaften in der kreislaufgeführten Bioökonomie.
3. Engagierte Familienbetriebe
Laut aktueller Agrarstrukturerhebung sind in Kärnten rund 18.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe registriert, 93 % davon werden als Familienunternehmen geführt. Hochgerechnet auf eine durchschnittliche Haushaltsgröße von fünf Personen macht das knapp 90.000 Kärntner:innen, die auf einem bäuerlichen Familienbetrieb leben und (mit-)arbeiten – und durch ihren gewissenhaften Umgang mit der Natur in besonderem Maße dazu beitragen, dass die Region sich zukunftsfähig entwickelt.
4. Biologische Landwirtschaft
Mit dem Biosiegel punkten knapp 2.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe in Kärnten – was hochgerechnet rund 10 % ausmacht –, wobei sowohl die Anzahl der Biobetriebe (+521) als auch der biologisch bewirtschafteten Flächen (+17.093 ha inkl. Almen) in den vergangenen zehn Jahren spürbar gestiegen ist. Passend zu diesem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur gilt Kärnten als Genussland, in dem hochwertige regionale Lebensmittel quasi direkt vom Feld oder aus dem See auf die Teller bzw. in die Gläser kommen.
Landwirtschaftskammer Kärnten
Museumgasse 5
9020 Klagenfurt am Wörthersee | Austria
T: +43 (0) 463 5850
E-Mail: office@lk-kaernten.at
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